Allgemeine Säulen unseres pädagogischen Konzeptes

Schule ist mehr! In diesem Sinne verstehen wir Schule als vielfältigen Lern- und Lebensraum –gerade im Offenen Ganztag!
Mehr Zeit mit und für Kinder bedeutet mehr Zeit zum Lernen und zur Entwicklung von Fähigkeiten und Potentialen, aber auch mehr Zeit für die individuelle Beschäftigung mit jedem einzelnen Kind.

Die Kinder sollen eine Verbindung von Unterrichtsinhalten und ihrer Lebenswelt herstellen können und werden in ihrer gesunden Lebensführung durch Bewegungs- und Entspannungszeiten und eine gesunde Ernährung unterstützt.

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Kontakt zu den Kindern, die in der OGS ganzheitlich gefördert werden. Neben der Lernzeitbetreuung stehen die Förderung der Persönlichkeit der Kinder sowie ihrer sozialen Kompetenzen im besonderen Blickfeld.

Bewegungsförderung als Element der gesundheitsfördernden Ganztagsschule

Die körperlich-motorische, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern, ihre Denk- und Problemlösungsfähigkeiten sind eng mit Bewegungs- und Sinneserfahrungen verknüpft. Bewegung hat erhebliche Bedeutung für die motorische, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern, sodass es notwendig ist, mehr Bewegung in das schulische Lernen und Leben zu integrieren. Wir fördern die Bewegung der Kinder durch unser sportliches AG-Angebot, das in Kooperation mit außerschulischen Kooperationspartnern, in der Regel mit Sportvereinen durchgeführt wird.

Ausgeglichenheit und Konzentration durch Rückzug und Entspannung

Der verlängerte Schulalltag von Grundschulkindern, die die OGS besuchen (7:45 Uhr bis 16:00 Uhr) macht es dringend notwendig, für einen ausgewogenen Anteil an Ruhe- und Entspannungsphasen zu sorgen. Kinder brauchen die Möglichkeit der Ruhe, des Rückzugs, der Besinnung und Entspannung. Kinder werden durch regelmäßige Entspannungsübungen widerstandsfähiger gegenüber Belastungen aller Art. So sollten Entspannungsphasen über AGs oder kleine Einheiten in den Gruppen immer wieder im Alltag der Kinder Eingang finden.

Lernzeit

Die in der Lernzeit gestellten Aufgaben sollen die Vertiefung des im Unterricht behandelten Lernstoffes ermöglichen und ersetzen damit die „Hausaufgaben“. Prinzipiell verfolgt die Lernzeit das Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und die Kinder zu einer selbstständigen Arbeitsweise hin­zuführen. Grundsätzlich kann die OGS keine gezielte Nachhilfe oder Lernförderung ersetzen. Das pädagogische Team sorgt für eine ruhige Arbeitsatmosphäre, einen geeigneten Arbeitsplatz, gibt bei Bedarf Hilfestellungen und hält die Kinder zu einer konzentrierten Arbeitsweise an.

Da in der Regel die Lehrkraft in der Lernzeit die Kinder ihre Klasse betreut, ist es möglich, bereits hier Stärken und Schwächen zu erkennen und gezielt zu unterstützen. Auf diese Weise können die Kinder individueller gefördert werden. Unterstützt wird die Lehrkraft darin durch das OGS-Team.

Pädagogisches Mittagessen

Die Kinder essen in Gruppen und werden von den päd. Fachkräften begleitet und angeleitet. Das Essen wird möglichst von einem Caterer geliefert, der seine Mahlzeiten aus frischen, regionalen und vollwertigen Zutaten selber kocht und auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achtet. Wünschenswert ist das Angebot von Mahlzeiten, die auf Allergien und Unverträglichkeiten Rücksicht nehmen.
Am Nachmittag gibt es für alle einen Snack, der ebenfalls mit Obst oder Gemüse kombiniert wird.

OGS-Programm am Nachmittag

Mit unseren außerunterrichtlichen Förderprogrammen in Form von Spiel-, Lern- und Kulturangeboten möchten wir Anregungspotentiale, Lern- und Erfahrungsgelegenheiten und soziale Kontaktchancen für alle schaffen.

AGs, Projekte und Aktionstage unseres Ganztages bieten vielfältige Angebote, die viele Bereiche der kindlichen Entwicklung fördern, Kompetenzen entwickeln, die Entwicklung von Interessen und Fähigkeiten unterstützen und gleichzeitig Spaß machen. Dabei achten wir auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bewegung und Stressregulation.

Freispiel

Neben einem kontinuierlichen Beschäftigungsangebot ist das freie Spiel der Kinder ebenfalls von großer Bedeutung. Selbstbestimmtes Spiel ist für die ganzheitliche Entwicklung des Kindes ganz entscheidend. Deshalb ist das Freispiel draußen oder drinnen fester Bestandteil im Tagesablauf des Ganztags.

Stärkung sozialer Kompetenzen

Neben der Vermeidung unnötiger Konflikte wird auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder schon allein dadurch gestärkt, dass sie viel mehr Zeit gemeinsam in der Schule verbringen. Darüber hinaus sind sie nicht mehr nur ein Lernverband, sondern gestalten auch das Mittagessen und die Aktivitäten in der Freizeit gemeinsam. Für die Einübung von sozialen Kompetenzen wie Rücksichtnahme, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbsteinschätzung und Konfliktfähigkeit steht somit mehr Zeit und ein zeitlich erweiterter Rahmen zur Verfügung.

Vielfalt als Chance - Förderung von interkulturellem Lernen

Auf dem Hintergrund zunehmender Globalisierungstendenzen sowie Migrations- und Flüchtlingsbewegungen kommen immer mehr Menschen mit kulturell unterschiedlichen Kontexten zusammen. Es treffen verschiedene Weltbilder, Lebensformen, Denk- und Handlungsweisen aufeinander, die dazu führen, dass durch Unwissenheit über das Fremde Konfliktpotenzial entsteht. Diese Entwicklung stellt uns als Schule mit einem überdurchschnittlichen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund vor besondere Herausforderungen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, gegenseitiges Verständnis für die Andersartigkeit zu fördern durch praktisches und theoretisches Wissen über Land und Leute, durch Sensibilisierung bzw. Entwicklung eines Bewusstseins für die kulturelle Bedingtheit von – fremdem und eigenem – menschlichem Verhalten.

Kindermitwirkung

Die Mit- und Eigenverantwortlichkeit der Kinder zu entwickeln und zu stärken ist Bestandteil unseres Konzeptes. Kinderpartizipation ist ein wichtiges Instrument, um Kinder zu Verantwortung und Selbstständigkeit zu erziehen. Sie sollen erfahren, dass sie ihre Umgebung mitgestalten können.

Möglichkeiten der Mitwirkung sind:

·         sich artikulieren, die eigene Meinung vertreten und sich mit den Betreuern                oder anderen Kindern auseinandersetzen

·         an Konfliktlösungen beteiligt sein, eigene Vorschläge zur Streitschlichtung                  entwickeln

·         Vorschläge für Regeln machen und diese gemeinsam mit anderen Kindern                  aushandeln

·         den oder die Spielpartner frei wählen, entscheiden, wo man spielt, sofern sich            an die bestehenden Absprachen gehalten wird

·         eigene Vorschläge für AGs und Angebote machen, eigene Vorschläge zur                    Raumgestaltung machen.

·         Mitwirken an der Auswahl des Essensplans

Besonders Instrument der Kindermitwirkung ist die Einrichtung eines OGS-Schülerparlamentes. Demokratisierungsprozesse werden auf diese Weise erlebbar gemacht und langfristig etabliert.

Elternmitwirkung

Die Eltern des Offenen Ganztages wirken durch einen gewählten Elternbeirat mit, der sich jedes Jahr neu konstituiert und die gesamte Elternschaft der OGS vertritt. Dieser Rat setzt sich dafür ein, dass der Anspruch der Kinder auf Bildung und Erziehung in der OGS verwirklicht wird.
Der Elternbeirat soll in seiner Unterstützungsfunktion bei allen OGS-Eltern Verständnis wecken für die Bildungs- und Erziehungsziele, die im Erlass der Bezirksregierung formuliert sind.

Enge Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeit sowie anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

Seitdem Schulsozialarbeit an Schulen etabliert wurde, gibt es eine enge Kooperation. Die entsprechende Sozialpädagogin oder der Sozialpädagoge nimmt regelmäßig an OGS-Teamsitzungen teil, begleitet und unterstützt verhaltensauffällige Kinder in den jeweiligen Gruppen des Ganztages, gibt Hilfestellungen in Elterngesprächen und führt Beratungsgespräche durch.

Mit dem Jugendamt der Stadt pflegen wir seit Einführung des Offenen Ganztages bei Bedarf eine enge Zusammenarbeit. Auch im Hinblick auf den Verdacht der Kindeswohlgefährdung stehen wir hier in engem Kontakt.

Ferienbetreuung

Wir bieten Ferienbetreuungen in allen unseren Einrichtungen an, je nach Bedarf zwischen 4-5 Wochen im Schuljahr.